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Staphylococcus aureus

Staphylokokken sind grampositive, unbewegliche, kugelförmige Bakterien. Staphylococcus aureus gehören häufig zur normalen Bakterienflora der Haut- und Schleimhaut von Menschen und Säugetieren.

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Staphylococcus aureus ist einer der häufigsten Eitererreger beim Menschen und kann Furunkel, Wundinfektionen usw. verursachen.

Staphylococcus aureus in Lebensmitteln

Gelangt Staphylococcus aureus in Lebensmittel und vermehrt sich dort (> 105 KBE Staphylococcus aureus / g) können die Bakterien Toxine bilden. Diese sogenannten Staphylococcus aureus-Enterotoxine werden auch als SET bezeichnet. Die Enterotoxine (A-E) sind hitzestabil und können nach Aufnahme des belasteten Lebensmittels Vergiftungen verursachen.

Lebensmittel werden meistens durch den Menschen über eitrige Wunden, Niesen, Husten und Händekontakt kontaminiert.

Risikolebensmittel

Betroffen sein können proteinreiche Lebensmittel, Backwaren, Sahnetorten, Aufschnitt, Milch und Milcherzeugnisse, eihaltige Lebensmittel, Speiseeis, Sahnesoßen, Schinken, Puten- und Hühnerfleisch. 

Symptome

Bereits nach ca. einer Stunde bis zu acht Stunden nach dem Verzehr des mit dem Toxin kontaminierten Lebensmittels treten plötzlich Übelkeit, Erbrechen, krampfartige Bauchschmerzen und Durchfall auf. In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung komplikationslos und endet nach einem Tag.

Lebensmittelvergiftungen durch Toxine von Staphylococcus aureus sind nicht meldepflichtig.

Staphylococcus aureus sind pathogene Keime und human- und veterinärmedizinisch von großer Bedeutung. Krankenhaushygienisch besonders relevant und gefürchtet sind methicillinresistente Staphylococcus aureus-Stämme (MRSA).
Tim Kautz,
Leiter Lebensmittelanalytik

Laut EFSA, kommt bei zur Lebensmittelerzeugung genutzten Tieren – vorwiegend intensiv gehaltenen Schweinen, Mastkälbern und Hühnern – ein bestimmter MRSA-Stamm (CC398) vor. Auch in Pferden und Haustieren hat man mehrere dieser Stämme gefunden. Der MRSA Stamm CC398 kann zwar Lebensmittel kontaminieren, er steht bislang jedoch nicht generell mit lebensmittelbedingten Infektionen im Zusammenhang.

Lebensmittelsicherheit - Toxintest

Wird der Grenzwert von 1,0 x 105 KBE /g Lebensmittel überschritten, muss entsprechend VO EG 2073/2005 ein Staphylokokken-Enterotoxintest durchgeführt werden, damit die Lebensmittelsicherheit gewährleistet ist.

Der Toxintest wird in den LADR Biofocus Laboren umgehend bei Konzentrationen von Koagulase positiven Staphylokokken > 1,0 x 105 KBE /g Lebensmittel durchgeführt.

Personalhygiene ist daher in Betrieben, die Lebensmittelverarbeiten besonders wichtig. Das bedeutet, dass kleine Wunden an den Händen abzudecken sind, auf sorgfältige Händehygiene und Desinfektion zu achten ist, ebenso auf eine saubere Arbeitskleidung, ein Haarschutz sowie das konsequente Einhalten der Kühlkette.

DGHM Richt- und Warnwerte bei unterschiedlichen Lebensmitteln

  Staphylokokken, Koagulase positiv    
  Lebensmittel Richtwert
KBE/g
Warnwert
KBE/g
1.1 aufgeschlagene Sahne 1 x 102 1 x 103
1.2 Säuglingsnahrung auf Milchpulverbasis   n. n. in 1 g
1.3 Salzlakekäse gereift, Feta 1 x 102 1 x 103
1.4 Mozarella aus Kuhmilch 10 1 x 102
2.1 Rindfleisch, roh, gewürzt, mariniert 5 x 102 5 x 103
2.2 Schweinefleisch, roh, gewürzt, mariniert 5 x 102 5 x 103
2.3 Geflügelfleisch, roh, gewürzt, mariniert 5 x 102 5 x 103
2.4 Hackfleisch, Schwein, Rind, gewürzt, ungewürzt 5 x 102 5 x 103
2.5 Lammfleisch, roh, nicht zerkleinert, nicht mariniert 1 x 102 1 x 103
3.1 Brühwurst, Kochwurst, Kochpökelware…, Aufschnitt-, Stückware 10 1 x 102
3.2 Rohwürste auf Handelsebene 1 x 103 1 x 104
3.3 Rohpökelware auf Handelsebene 1 x 103 1 x 104
5.3 Räucherlachs 1 x 102 1 x 103
5.4 Graved Lachs 1 x 102 1 x 103
5.5 Muscheln, rohes Muschelfleisch 1 x 102 1 x 103
5.6 Krebstiere, roh, erhitzt, gekühlt, TK 1 x 102 1 x 103
5.7 Fischerzeugnisse heißgeräuchert 1 x 102 1 x 103
6.2 Instantprodukte 10 1 x 102
6.3 Trockenpilze 1 x 102 1 x 103
7.1 Sandwich, belegte Brötchen 1 x 102 1 x 103
7.2 TK-Fertiggerichte vor Verzehr garen 1 x 102 1 x 103
7.3 gegarte TK-Fertiggerichte 1 x 102 1 x 103
7.4 Speisen, hitzebehandelt, verzehrfertig 1 x 102 1 x 103
7.4 Speisen, hitzebehandelt, verzehrfertig, die heiß abgegeben werden 10 1 x 102
7.5 Sushi 1 x 102 1 x 103
8.1 Feinkostsalate im Sinne der Leitsätze 1 x 102 1 x 103
8.2 Mayonnaisen, Dressings … 10 1 x 102
8.3 Olivenerzeugnisse rohe Ware 1 x 102 1 x 103
9.1 Getreidemehle, Weizen, Roggen, Dinkel 1 x 102 1 x 103
9.2 TK-Backwaren, fein, durchgebacken 10 1 x 102
9.3 TK-Backwaren, roh/teilgegart 1 x 102 1 x 103
9.4 TK-Patisserie 1 x 102 1 x 103
9.5 Patisseriewaren, nicht durchgebackene Füllung 1 x 102 1 x 103
10.1 Teigwaren, feucht, verpackt 1 x 102 1 x 103
10.3 Teigwaren, getrocknet ohne Füllung 1 x 102 1 x 103
12.2 Keimlinge und Sprossen 1 x 102 1 x 103
12.3 Obst, frisch, verzehrfertig, vorbereitet, geschnitten … 1 x 102 1 x 103
12.4 Obst TK 1 x 102 1 x 103
12.5 Gemüse TK 1 x 102 1 x 103
14.1 Speiseeis, lose Abgabe 10 1 x 102

Stand: Dezember 2023, Updates, Kommentierungen usw. siehe https://www.dghm-richt-warnwerte.de

Schnellübersicht Staphylococcus aureus

Vorkommen Haut und Schleimhäute von Mensch und Tier, hauptsächlich Hände, Nasen, Rachenraum beim Menschen
Betroffene Lebensmittel Proteinreiche Lebensmittel, Backwaren, Sahnetorten, Aufschnitt, Milch- und Milcherzeugnisse, eihaltige Lebensmittel, Speiseeis, Sahnesaucen,
Schinken, Putenfleisch, Hühnerfleisch
Krankheitssymptome Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe, Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen
Gefährdete Personen Neugeborene, Ältere, Schwangere, Immungeschwächte, alle Altersklassen
Minimal infektiöse Dosis 0,1 – 0,2 μg Enterotoxin
Inkubationszeit 0,5 h – 8 h
Krankheitsdauer 1 – 2 Tage
Vermehrungstemperatur 7 °C – 47 °C
Minimaler pH-Wert 4,0
Sauerstoffanspruch fakultativ anaerob
Besonderheiten
  • Staphylococcus aureus ist Koagulase-positiv und ist human- und veterinärmedizinisch von großer Bedeutung. Krankenhaushygienisch besonders relevant und gefürchtet sind methicillinresistente S. aureus-Stämme (MRSA)
  • Staphylococcus aureus ist einer der häufigsten Eitererreger beim Menschen und kann Furunkel, Wundinfektionen usw. verursachen
  • Bei > 105 KBE Staphylococcus aureus / g Lebensmittel können Enterotoxine (A-E) gebildet werden. Diese Enterotoxine sind hitzestabil und können Lebensmittelvergiftungen verursachen. Lebensmittel werden meistens durch den Menschen über eitrige Wunden, Niesen, Husten und Händekontakt kontaminiert

 

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